Zahnarztpraxis Peter Scheffke
Zahnarztpraxis Peter Scheffke

Behandlung einer Parodontitis

Eine Parodontitisbehandlung hat zwei Hauptziele:

die Entzündung zu stoppen und das Gewebe, das die Zähne stützt, dauerhaft zu erhalten. Bei frühzeitiger Diagnose reicht oft eine Basistherapie aus, die Entzündung zum Abklingen zu bringen. Ist die Krankheit bereits weiter fortgeschritten oder hat die Basistherapie nicht die gewünschte Wirkung erzielt, sind zusätzlich chirurgische Eingriffe erforderlich. In beiden Fällen braucht der Parodontitis-Patient eine dauerhafte Nachsorge durch den Zahnarzt.;

Phase 1: Die Basisbehandlung

Voraussetzung für eine Parodontitistherapie ist, dass die sichtbaren Zahnflächen frei von Belägen sind und der Patient eine sorgfältige Zahnpflege betreibt. Nur dann besteht Aussicht auf Erfolg, und die eigentliche Behandlung, mit der die Entzündung beseitigt werden soll, kann beginnen.

Bei örtlicher Betäubung reinigt der Zahnarzt zunächst die Zahnfleischtaschen mit Handinstrumenten. Ergänzend können Ultraschall- oder Lasergeräte eingesetzt werden, um weiche und harte Beläge gründlich, aber schonend zu entfernen. Im nächsten Schritt werden die erreichbaren Flächen der Zahnwurzeln geglättet. Das erschwert ein erneutes Anheften der schädlichen Bakterien.

Meist reicht schon die Basistherapie aus, um die Entzündung zu stoppen. Bei einem schweren oder sehr aggressiven Verlauf ist unter Umständen eine begleitende Behandlung mit Antibiotika sinnvoll. Sie werden meist als Tabletten eingenommen, in manchen Fällen bringt der Zahnarzt das Medikament auch als Gel oder Salbe direkt in die Zahnfleischtasche ein.

Um die Diagnose abzusichern oder ein passendes Antibiotikum zu finden, kann es sinnvoll sein, Art und Konzentration der Bakterien in den Zahnfleischtaschen näher zu bestimmen. Bakterientests, die im Labor ausgewertet werden, geben darüber Aufschluss.

Phase 2: Chirurgische Eingriffe

Chirurgische Eingriffe sind dann erforderlich, wenn besonders tiefe Zahnfleischtaschen vorliegen, oder wenn die Basistherapie in Einzelfällen nicht zu einer Besserung geführt hat. Sie können auch dazu dienen, verloren gegangenes Gewebe wieder aufzubauen.

Reinigung tiefer Zahnfleischtaschen
Sind die erkrankten Zahnfleischtaschen besonders tief und unzugänglich, öffnet der Zahnarzt sie in einem kleinen chirurgischen Eingriff unter örtlicher Betäubung. Er legt die Wurzeloberflächen frei, damit er unter Sicht arbeiten kann. So kann er tief liegende Beläge und Unebenheiten der Zahnwurzeln, die Nischen für Bakterien bilden, besser erkennen und vollständiger beseitigen.

Regeneration des Zahnhalteapparates
Hat eine langanhaltende oder sehr aggressiv verlaufende Parodontitis bereits viel Bindegewebe und Knochen zerstört, fehlt den Zähnen der Halt. Glücklicherweise gibt es heute verschiedene Therapiemöglichkeiten, mit denen man den Verlust des Zahnes vielfach vermeiden kann. Dazu zählen die sog. gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration, GTR), das Einbringen von Wachstumsmitteln und das Einbringen von Knochen oder Knochenersatzmaterialien. Die Therapien zielen auf ein Nachwachsen (Regeneration) des Zahnhalteapparates ab und können je nach Bedarf einzeln oder in Kombination angewendet werden.

Rekonstruktion des Zahnfleisches: Plastische Operationen
Ein Wiederaufbau (Rekonstruktion) des Zahnfleisches kann sinnvoll sein, wenn nach einer Parodontitis Zahnhälse oder Zahnwurzelabschnitte frei liegen. Diese Stellen sind für den Patienten oft ästhetisch störend, nur schwer zu reinigen und deshalb anfällig für Entzündungen und Wurzelkaries. Es gibt verschiedene Operationsmethoden, zum Beispiel die Transplantation von Bindegewebe aus dem Gaumen, mit denen man die entstandenen Defekte abdecken und dem Zahnfleisch wieder ein ansprechendes Aussehen geben kann.

Phase 3: Die Nachsorge

Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Wer einmal daran erkrankt war, muss dauerhaft Nachsorge betreiben. Die Eckpfeiler auch hier: konsequente Mundhygiene, Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen - falls nötig, mehrmals pro Jahr.

Das gilt vor allem, wenn bereits ein deutlicher Zahnfleischrückgang stattgefunden hat. Denn dann liegen die Zahnhälse bzw. Zahnwurzeln offen. Im Gegensatz zur Krone des Zahnes sind sie nicht durch eine harte Schmelzschicht geschützt. Sie sind deshalb empfindlich und besonders anfällig für Karies.

Für alle Therapiephasen gilt, dass ihr langfristiger Erfolg stark von der Mitarbeit des Patienten abhängt. Patienten mit guter Mundhygiene und regelmäßiger Nachsorge haben eine große Chance, dass die erreichten Verbesserungen von Dauer sind. Bei Patienten ohne entsprechende Mitarbeit ist dagegen das Risiko einer Wiedererkrankung sehr hoch.


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