Zahnarztpraxis Peter Scheffke
Zahnarztpraxis Peter Scheffke
Langzeitverhalten von CEREC Restaurationen
Klinische Fakten zu CEREC

1.1  Inlays/Onlays

1.1.1  Langzeitstudie mit 2.328 chairside gefertigten Inlays/

Onlays
Eine umfangreiche Langzeitstudie wurde von 2.328 chairside

gefertigten CEREC Inlays und Onlays erstellt, die bei 794 Patienten

eingegliedert waren. Alle CEREC Restaurationen wurden in einer

Zahnarztpraxis eingegliedert. Im Zeitraum 1990 bis 1997 wurde

mit dem CEREC 1 gearbeitet, von 1997 bis 1999 überwiegend mit

CEREC 2.44 zufällig ausgewählte Zähne wurden quantitativ mit

dem Rasterelektronenmikroskop vermessen.

Die mittlere Fugenbreite betrug 236 µm


Survivalkurve in Bezug auf die CP-Behandlung

 

Fazit:

Obwohl mit CEREC 1 und CEREC 2 die heutige Präzision klinischnicht erreicht wurde und die Fügebereichsqualität wegen der damals makrogefüllten Einsetzmaterialien nicht den heutigen Standard erreichen konnte, sind die Langzeitergebnisse mit 95,5 % nach 9 Jahren hervorragend.

 

Quellen: Posselt A, Kerschbaum T, Longevity of 2328 chairside CEREC inlays and onlays, Int J Comput Dent; 6: 231–248

 1.1.2  Langzeitstudie mit 1.011 Inlays/Onlays über 18 Jahre
Es wurden 1.011 CEREC Inlays/Onlays untersucht, die in den

Jahren 1987 bis 1990 für 299 Patienten mit CEREC 1 hergestellt

wurden. Die überwiegende Zahl der Restaurationen wurde aus

VITA MK I Keramik hergestellt, nur wenige (22) aus Dicor MGC.

Seit 1989 wurde neben der Schmelzätzung mit Phosphorsäure

statt Unterfüllung mit Glasionomerzement das Dentinadhäsiv

Gluma verwendet. Pulpennahe Bereiche wurden mit einem

CaOH2 Liner abgedeckt. Die Nachuntersuchung umfasste die

Randqualität, Vitalitätsänderung, Zahnanatomie, Komplikationen

und Verlust. Die Ergebnisse wurden nach Restaurationsgröße

und -lokalisation, nach Initialvitalität und der Verwendung von

Dentinadhäsiv gruppiert.
Während der 18-jährigen Beobachtungszeit gingen 86 von

1.011 Inlays verloren. Hauptursache (38 %) waren Keramikfraktur

en.Die Erfolgswahrscheinlichkeit aller Restaurationen nach

Kaplan-Meier ist mit 84,4 % nach 18 Jahren extrem hoch.

Prämolaren schneiden etwas besser ab als Molaren, 2- und

3-flächige Inlays besser als 1-flächige. Einen deutlichen

Unterschied zeigen avitale Zähne (50 %) gegenüber vitalen

Zähnen (88 %). Die Anwendung eines funktionierenden

Dentinadhäsivs konnte die Erfolgsrate um 10 % auf 90 %

verbessern.


Kaplan-Meier estimator: Use of dentin adhesive, n = 1.011

 

Fazit:
Auch große CEREC Restaurationen zeigen ein exzellentes Langzeitverhalten – durch defektorientierte Restaurierung und sorgfältig angewandte Adhäsivtechnik lassen sich viele Vollkronen vermeiden.

 

Quelle: Reiss B, Eighteen-Year Clinical Study in a Dental Practice. In

Mörmann WH (ed.) State of the Art of CAD/CAM Restorations, 20 Years

of CEREC, Berlin: Quintessence, 2006: 57–64

 
1.2  Veneers 

Die Dauerhaftigkeit von laborgefertigten Keramikveneers ist heute

gut belegt. Mit CEREC 1 und CEREC 2 aus VITA Mark II (überwiegend)

und Ivoclar ProCad hergestellte Veneers und Frontzahnteilkronen

wurden über einen Zeitraum von 9,5 Jahren nachuntersucht. Es

wurden 509 Veneers bei natürlichen Zähnen und 108 zur Reparatur

oder zum Ersatz einer VMK oder Gold-Kunststoffverblendung

hergestellt. Die Erfolgsrate auf prothetischen Elementen betrug 91 %,

auf natürlichen Zähnen 94 % nach 9,5 Jahren.


Ceramic build-ups comprising up to 2/3 of the veneer length do not far worse

 

Fazit:
Keramikveneers mit CEREC oder laborgefertigt unterscheiden sich nicht in ihrem Langzeitverhalten.

 

Quelle: Wiedhahn K, CEREC Veneers: Esthetics and Longevity. In

Mörmann WH (ed.) State of the Art of CAD/CAM Restorations,

20 Years of CEREC, Berlin: Quintessence, 2006: 101–112


1.3  Kronen

Mit CEREC 2 entstand die Möglichkeit, neben Inlays und Veneers auch Vollkronen herzustellen. Es wurden 200 CEREC Kronen aus VITA Mark II bei 136 Patienten adhäsiv eingesetzt. Davon wurden 70 Kronen mit konventioneller Präparation, auf Zähne mit reduzierten Stumpfpräparationen (geringe Makroretention) 52 Kronen und 86 Kronen auf endodontisch behandelte Zähne eingesetzt, wobei das Pulpen kavum zur besseren Retention mit einem Zapfen ausgefüllt wurde, der zusammen mit der CEREC Krone aus einem Block geschliffen wurde (Endokrone).Die Hauptursache für Misserfolge waren Frakturen, vermutlich wegen ungenügender Adhäsion am Dentin. Die „klassische“ Krone schnitt mit 97,0 % am besten ab, gefolgt von der „reduzierten“ Krone mit 92,9 %. Bei den Endokronen schnitten die Molaren mit 87,1 % noch relativ gut ab, während die Prämolaren mit 68,8 % das schlechteste Ergebnis zeigten.

 

Fazit:
CEREC Kronen aus VITA Mark II oder Ivoclar ProCad haben ähnliche Erfolgsraten wie VMK Kronen.

 

Auch die in einer Zahnarztpraxis nachuntersuchten CEREC Kronen zeigten gute Ergebnisse. Es wurden 65 aus VITA Mark II hergestellte Vollkronen nachuntersucht, die nach dem Ausschleifen manuell poliert und mit dualhärtendem Komposit eingesetzt wurden. Nach bis zu vier Jahren ergaben sich 3 Misserfolge (2 Keramikfrakturen, ein De-Bonding). Die Erfolgsrate nach Kaplan-Meier betrug 95,4 %.

Quellen: Bindl A, Survival of Ceramic Computer-aided Design/Manufacturing Crowns Bonded to Preparations with Reduced Macrorentention Geo metry. Int J Prsthodont; 18: 219–224Otto T, Computer-Aided Direct All-Ceramic Crowns: 4 Year Results. In Mörmann WH (ed.) State of the Art of CAD/CAM Restorations, 20 Years of CEREC, Berlin: Quintessence, 2006: Poster

 
1.4  Vergleich mit anderen Restaurationsarten

1.4.1  Klinischer Vergleich
Langzeitvergleich von CEREC, Laborkeramik und Goldinlays über 15 Jahre.
An der Universität Graz/Österreich sind seit 15 Jahren 358 zwei- und dreiflächige Inlays unter Beobachtung. Es wurden in vitale Zähne eingesetzt: Goldinlays mit Zinkphosphatzement (93) (Kontrollgruppe), Goldinlays adhäsiv (71), Laborkeramikinlays (Dicor, Optec, Duceram, Hi-Ceram) (94) und CEREC Inlays aus VITA Mark I (51). Es wurden avitale Zähne versorgt: Gold/Zement (5), Gold/adhäsiv (14), Laborkeramik (22) und CEREC (14).
Die Restaurationen wurden unter folgenden Kriterien beurteilt: Verlust oder Totalfraktur, Teilfraktur der Restauration des Zahnes oder der Befestigung, Karies, Vitalitätsverlust. Es wurden Kaplan-Meier-Überlebenswahrscheinlichkeiten für alle Inlaygruppen berechnet. Inlays auf avitalen Zähnen schnitten in allen Gruppen deutlich schlechter ab als auf vitalen Zähnen. Ursprünglich befand sich noch eine Gruppe von indirekten Kompositinlays in der Beobachtung, die jedoch wegen ihrer sehr schlechten Ergebnisse vorzeitig ausschied.


Probability of failure in the four subgroups

Die Goldinlaygruppen und CEREC Inlays zeigten keinen statistisch signifikanten Unterschied (ca. 93 % Erfolgsrate nach 15 Jahren). Die untersuchten laborgefertigten Keramikinlays fielen dagegen mit 68 % deutlich ab.

 

Fazit:
CEREC Inlays sind in ihrem Langzeitverhalten den Goldrestaurationen ebenbürtig, während die untersuchten Laborkeramiken schlechter abschneiden.

 

Es stehen für die Versorgung von Seitenzahnkavitäten im bleibenden Gebiss folgende plastische Füllungsmaterialien zur Verfügung: Amalgam, Glasionomer u. Derivate und Komposite. Als indirekte Verfahren stehen Goldinlays/-onlays, Kompositinlays/onlays, laborgefertigte Keramikinlays/-onlays und CEREC Inlays/Onlays zur Auswahl. Für jede Gruppe liegen zahlreiche Langzeitstudien vor.
Beim Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede in der Dauerhaftigkeit. Die jährliche Verlustrate wird für jede Restaurationsart ermittelt. In der Reihenfolge von schlecht nach gut werden die Verlustraten wie folgt angegeben:

7.  Glasionomer und Derivate (7,7 %)
6.  Amalgam (3,3 %)
5.  Kompositfüllungen (2,2 %)
4.  Kompositinlays/-onlays (2,0 %)
3.  Keramikinlays/-onlays (1,6 %)
2.  Goldinlays/-onlays (1,2 %)
1.  CEREC Inlays/Onlays (1,1 %)

 

Fazit:
Die Erfolgsraten von CEREC Restaurationen sind etwas besser als die von Goldinlays/-onlays.

 

Quellen: Arnetzl G, Different Ceramic Technolgogies in a Clinical Long-term Comparison. In Mörmann WH (ed.) State of the Art of CAD/CAM Restorations, 20 Years of CEREC, Berlin: Quintessence, 2006: 65–72
Hickel R, Manhart J, Longevity of Restorations in Posterior Teeth and Reasons for Failure. J Adhesive Dent; 3: 45–64


1.4.2  Langlebigkeit und Kosteneffektivität
In Zeiten knapper werdenden Geldes macht es Sinn, nicht nur auf die Dauerhaftigkeit oder die Kosten einer Restaurationsart zu schauen, sondern diese beiden Parameter ins Verhältnis zu setzen, um dem Patienten eine kosteneffektive Versorgung anzubieten.Aus den Rechnungsdaten von Goldinlays (62), laborgefertigten Keramikinlays (87) und CEREC Inlays (91), die von einem großen deutschen Versicherer zur Verfügung gestellt wurden, konnten Durchschnittswerte für Honorar und Laborkosten ermittelt werden.
Eine Meta-Analyse aus 10 geeigneten Langzeitstudien der Jahre 1994 bis 2003 ergab die Basis für die statistische Dauerhaftigkeit der verschiedenen Inlayarten.

1.4.3 Dauerhaftigkeit und Herstellungskosten
Es zeigt sich, dass laborgefertigte Keramikinlays aufgrund ihrer höheren Herstellungskosten und ihrer etwas geringeren Erfolgswahrscheinlichkeit am wenigsten kosteneffektiv sind. Goldinlays und CEREC Inlays zeigen ähnliche Erfolgsraten. Aufgrund der höheren Laborkosten von Goldinlays gehen CEREC Inlays aus dieser Studie als die kosteneffektivste Inlayart hervor.

 

Fazit:
Unter medizin-ökonomischen Gesichtspunkten sind CEREC Inlays jeder anderen Inlayversorgung vorzuziehen.

 

Quelle: Kerschbaum T, A Comparison of the Logevity and Cost-effectiveness of Three Inlay-types. In Mörmann WH (ed.) State of the Art of CAD/CAM Restorations, 20 Years of CEREC, Berlin: Quintessence, 2006: 73–82


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