Zahnarztpraxis Peter Scheffke
Zahnarztpraxis Peter Scheffke

Implantate richtig pflegen und erhalten

 

Implantate sind mit Bestimmtheit ein sehr hochwertiger Zahnersatz und eine teuere Investition in die Zahngesundheit. Nach Möglichkeit sollen Sicherlich sollen die nahezu echten (Implantat-)Zähne für lange Zeit ihre Dienste tun und keinerlei Probleme bereiten. In erster Linie ist für den langfristigen Erfolg der Implantation entscheidend, dass die Implantate fest im Kieferknochen verankert sind; es dürfen keinerlei Entzündungen entstehen. Enorm wichtig ist, dass die Implantate richtig und in der angebrachten Häufigkeit gepflegt werden. Zwingende Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg der Implantatbehandlung sind neben der eigenen, auf Implantate angepassten Mundhygiene, auch die  Prophylaxesitzungen durch eine professionelle Zahnarztpraxis.

 

Die optimierte, intensive Pflege von Implantaten

 

Implantate bedürfen unbedingt einer intensiven Pflege, die über das gewohnte Zähneputzen weit hinausgeht. Von den Herstellern und Zahnmedizinern wurde dieser Grundsatz schon in den Anfängen der Implantologie festgelegt und ist nachfolgend begründet:

Zwischen den eigenen Zähnen und einem Implantat bestehen entscheidende, anatomische Unterschiede. Der eigenen Zähne sind an der Zahnwurzel und dem Kieferknochen mit hierfür speziellen Körperfasern – dem Zahnhalteapparat - befestigt. Ebenso besteht die Befestigung der Zahnhälse an dem Zahnfleisch, welches aus dieser faserigen Struktur besteht. Damit sind bei den eigenen Zähnen, die schon von Natur aus im Zahnbett liegen, wesentlich besser gegen äußere Angriffe geschützt, als durch das nicht feste Anliegen des Zahnbettes beim eingesetzten Implantat. Vor Bakterien, Speiseresten, Verdauungssäften und Fremdkörpern im Mundraum sind die eigenen Zähne durch die natürliche regenerative Heilung besser gegen Entzündungen gewappnet, als ein Implantat. Die biologischen Voraussetzungen des natürlichen Zahnhalteapparates unterstützen die Fähigkeiten Entzündungen wesentlich besser zu heilen, als die am Implantat anliegenden Knochen.

 

Professionelle Zahnreinigung und Pflege von Implantaten

 

Mindestens 4 Mal im Jahr sollte eine professionelle Reinigung und Pflege der Implantate durch eine Prophylaxehelferin in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden, um die Implantate langlebig zu erhalten.  Dabei werden Bereiche und Abschnitte bei den eigenen Zähnen und Implantaten, die bei der eigenen Zahnpflege unzureichend gereinigt werden, einer gründlichen Zahnpflege unterzogen. Ein wichtiger Pfeiler der modernen Zahnheilkunde sind die 4 Mal im Jahr durchzuführenden Prophylaxesitzungen, die sowohl therapeutisch als auch und diagnostisch notwendig sind. Während der Prophylaxe erhält der Patient wichtige Hinweise zur Hygiene und Verbesserung seiner häuslichen Implantatpflege und Zahnpflege. Dabei wird eine mögliche Periimplantitis, ein trichterförmiger Knocheneinbruch im krestalen Bereich des Implantats, früh erkannt, was unbedingt einer weiteren Therapie bedarf, um dem Verlust des Implantates vorzubeugen. Zudem ist durch die regelmäßige Prophylaxe eine Früherkennung von Parodontitis und Karies gewährleistet, sowie deren Vorbeugung und Initialtherapie gesichert.

 

Die richtige Zahnpflegetechnik bei Implantaten

 

Implantate, Implantatkronen oder auch andere verschiedene Suprakonstruktionen lassen sich grundsätzlich genau so reinigen und pflegen, wie die eigenen Zähne mit der heimischen Zahnpflege. Der sensible, pflegerische Bereich bei der Implantatpflege besteht in dem Übergang zur Implantatkrone, zwischen dem Zahnfleisch und der Krone. Deshalb sollten unbedingt in diesen Bereichen durch intensive Zahnpflege die unerwünschten und schädlichen Beläge erst gar nicht entstehen. Zu beachten ist, dass genau dort gründlich geputzt wird, weil es andernfalls zur Zahnfleischentzündung kommen kann. Aus einer Gingivitis könnte sich dann im zunehmenden Stadium eine Implantatbettentzündung entwickeln. Es könnte eine Periimplantitis entstehen, die zu den unangenehmsten und schwierigsten Problemen zählt, die die Implantologie zu bieten hat. In der Folge endet diese Situation oft mit dem Implantatverlust.

Deshalb gibt es bei der Zahnpflege und Reinigung von Zahnimplantaten grundsätzliche und spezielle Putztechniken.

 

Pflege von Implantaten mit der elektrischen Zahnbürste

 

Auch wissenschaftliche Erkenntnisse untermauern, dass die neue, moderne elektrische Zahnbürste, der den alten Handzahnbürsten in der Zahnpflege, weit überlegen ist. Enorme Vorteile bietet die elektrische Zahnbürste speziell bei der Entfernung von Plaque. Trotzdem der Patient mit diesen neuen, elektrischen Zahnbürsten weiterhin selbst die Zähne putzen muss, ist die Zahnpflege im gleichen Zeitraum wesentlich intensiver und kann gezielter durchgeführt werden. Selbstverständlich müssen auch mit der elektrischen Zahnbürste weiterhin die eigenen Zähne und die Implantatkronen mit der Hand geputzt und gepflegt werden. Beim Kauf einer elektrischen Zahnbürste ist zu beachten, dass der Bürstenkopf so beschaffen ist und die Borsten so gestellt und angeordnet sind, dass der Zahnfleischrand und die weiteren Stellen der Zähne und Implantate ausreichend gereinigt und gepflegt werden, ohne hierbei Verletzungen zu verursachen.

 

Pflege mit der Handzahnbürste von Zähnen und Implantaten

 

Am Besten geeignet für die Pflege von Implantaten und eigenem Zahnmaterial ist die Kurzkopfzahnbürste mit einem mittleren Härtegrad und einem geraden, nicht zu großem Borstenfeld. Damit können bei der Zahnpflege auch die sonst so schwer zugänglichen Stellen, die Winkel, Ecken und Kanten am Gebiss erreicht. Empfehlenswert ist hier eine Konstruktion, die viele Büschel aufweist. Auch Handzahnbürsten mit Borsten aus Mikrofasern, die von verschieden Herstellern angeboten werden, leisten sehr gute Dienste zur Reinigung und Pflege von Implantaten.

 

Im sensiblen Bereich der Implantatpflege ist besonders bei der weiteren Verwendung von herkömmlichen Handzahnbürsten darauf zu achten, dass die Borsten unbedingt aus Kunststoff bestehen und dazu abgerundete Enden haben. Naturborsten haben den Nachteil, da sie innen hohl sind, dass sich in den Hohlräumen der Naturborsten Bakterien festsetzen können. Diese verbreiten sich rasant und sind schließlich für Zahnfleischentzündungen verantwortlich, insbesondere im Bereich der Implantate, und hier zwischen den Übergängen des eigentlichen Implantates und dem Aufbau.

 

Handzahnbürsten mit zu harten Borsten können an der knochenähnlichen Zahnsubstanz - dem weichen Dentin - den Oberflächen der Wurzeln und an den freiliegenden Zahnhälsen großen Schaden anrichten. Leider werden sehr oft die Handzahnbürsten durch Unkenntnis und/oder mangelnde Aufklärung falsch angewendet. Auf Grund einer falschen Putztechnik bilden sich keilförmige Vertiefungen am Zahnfleischsaum.

 

Die meisten Patienten, die Probleme mit dem Zahnfleisch haben und damit auch unter Zahnfleischbluten leiden, sollten sich sowohl bei der Zahnpflege als auch bei der Implantatpflege an Zahnbürsten mit weichen Borsten halten, und diese nicht zu fest drücken. Für den Erfolg und Misserfolg der Zahnpflege ist außerdem die Technik beim Putzen mit der Handzahnbürste sehr entscheidend. Die Handzahnbürste sollte im 45-Grad-Winkel immer vom Zahnfleisch zum Zahn, also von Rot nach Weiß, hin bewegt werden. Dabei ist darauf speziell zu achten, dass der Druck mit der Handzahnbürste richtig dosiert erfolgt. Durch zu starkes Andrücken verbiegen sich die Borsten und  Büschel der Zahnbürste, wodurch die Putzwirkung auf ein Minimum beschränkt wird.

 

Bei richtiger Anwendung und der Wahl der individuell geeigneten Handzahnbürste kann eine ausreichende Implantatpflege erreicht werden. Jedoch ist grundsätzlich anzumerken, dass die falschen Putztechniken und unzureichenden Putzabläufe in sehr vielen Fällen für ein nicht genügendes Putzergebnis sorgen. Deshalb sollte stets nach dem Einsetzen von Implantaten das Putzverhalten den neuen Anforderungen entsprechend angepasst werden.

 

 

Die richtige Benutzung von Zahnseide zur Implantatpflege

 

In unserer Mundhöhle fühlen sich Bakterien wie Zuhause. Sie vermehren sich dort explosionsartig und können unkontrolliert dem Zahnfleisch und an unseren Zähnen enormen Schaden anrichten. Trotzdem benötigen wir diese Bakterien natürlich in einem gewissen Maße. Für den Fall, dass die Bakterien überhand nehmen und/oder sich sogar pathogene (krankheitserregende) Bakterien einnisten, entstehen unweigerlich Zahnfäule, Zahnstein und Zahnfleischerkrankungen. Damit sind Ursache und die Verbreitung von Parodontitis und Karies vorgegeben.

Der Ausgang und die Bedingung für den Erhalt der alten, eigenen natürlichen Zähne und der (neuen) Implantate ist stets und ausschließlich die gründliche Zahnreinigung. Jedoch ist die Zahnbürste nicht geeignet, die Bereiche zwischen den eigenen Zähnen und den Implantaten zu erreichen und zu pflegen. Doch genau hier setzen sich die Bakterien fest und verbreiten sich. Deshalb empfiehlt sich zur Zahnpflege für die Bereiche zwischen den Zähnen und Implantaten auch der Einsatz von Zahnseide. So kann man auch hinter den Backenzähnen für die erforderliche und optimale Sauberkeit sorgen. Und mit ein wenig Übung und der richtigen Technik und bleibt der Gang zum Zahnarzt erspart.

 

 

Diverse Sorten von Zahnseide zur Implantatpflege

 

Zur Pflege der eigenen Zähne und zur gründlichen Reinigung von Implantaten ist Zahnseide in den verschiedensten Ausführungen erhältlich: dünne Zahnseide, Zahnseide ohne Wachs und Zahnseide mit einer Art Teflonbeschichtung, dicke Zahnseide, Zahnseide mit Wachs überzogen. Die Auswahl an Zahnseide ist groß, und es gibt für die vielen besonderen Bedürfnissen auch die besondere und richtige Zahnseide.

 

So gibt es im Handel z.B. Zahnseide mit dem Stoff Fluorid. Fluoridanwendungen werden für gesunde Zähne neben der Zahnpflege und einer für die Zähne gesunden Ernährung, die die natürliche Fluoridkonzentration im Zahnschmelz zum Zweck der Prophylaxe erhöhen, verwendet. Bei Gebrauch von fluoridierter Zahnseide soll Fluorid in den Zahnschmelz eingebaut werden und zudem bei der Mundflora die Bildung von Säuren aus Zucker reduzieren, was wiederum bewirkt, dass die Glykolyse gehemmt wird.

Eine Zahnseide mit Wachs fasert nicht so schnell, wobei ihre Beschaffenheit dicker ist als bei Zahnseide ohne Wachs. Jedoch ist Zahnseide ohne Wachs ein günstigeres Produkt. Bei Verwendung von Zahnseide ohne Wachszusatz zur Implantatpflege kann diese leichter auffasern, d.h. sich zwischen den Zähnen festsetzen und bei der Benutzung kommt es oftmals zu  einem leichten Knirschen. Mit Teflon beschichtete Zahnseite gleitet etwas leichter zwischen den eigenen Zähnen und den Implantaten; aber dabei wird nicht so gründlich wie Zahnseide ohne Teflonbeschichtung gereinigt. Mit Chlorhexidin angereicherte Zahnseide reduziert zwar den Befall und die Vermehrung von Bakterien und bekämpft die Karies, hat dafür jedoch auch einen höheren Preis.

Cervitec Gel 08_2010 deutsch

Fluorid-Kompatibilität mit Titanoberflächen

Ziel: Verschiedene Labors haben festgestellt, dass Titan, ein Material, das häufig für dentale Implanate verwendet wird, in Gegenwart von Fluorid, insbesondere bei saurem pH, korrodiert. Es sollte untersucht

werden, ob fluoridhaltige Gele wie Fluor Protector Gel, Cervitec Gel

oder Elmex Gelée Titanoberflächen angreifen können.

 

Tabelle 1: Übersicht über die untersuchten Zahnpflegeprodukte

 

Produktname

Fluoridgehalt gemäss Herstellerangabe/ ppm

pH

Hersteller

Fluor Protector Gel

1450

7,3

Ivoclar Vivadent AG

Cervitec Gel

900

5,7 – 6,3

Ivoclar Vivadent AG

Elmex Gelée

12500

4,8*

GABA

 

 

 

*10% in Wasser, Herstellerangabe

Untersucher: Ivoclar Vivadent F&E, Schaan, Liechtenstein

 

Methode: Titanplättchen wurden geschliffen, poliert, mit entmineralisiertem Wasser gespült und im Ultraschallbad mit Ethanol gereinigt. Die Versuchsmaterialien wurden mit einem Kunststoffspatel auf die Titanoberfläche aufgetragen und mit einem Microbrush gleichmässig verteilt. Die Lagerung der Plättchen erfolgte für 24 Stunden bzw. für 168 Stunden (7 Tage) bei 37°C.

 

Resultate: Die Titanoberflächen nach Behandlung mit

unterschiedlichen fluoridhaltigen Gelen: Mit Fluor Protector Gel und

Cervitec Gel finden sich im Vergleich zur unbehandelten

Kontrolloberfläche keine Oberflächenveränderungen,während Elmex

Gelée deutliche Spuren von Korrosion hinterlässt.Korrosion war auch

bei einem Titanabutment, das für 24 Stunden mit Elmex Gelée

behandelt wurde, zu beobachten.

Es ist also in der Prophylaxe zu empfehlen, das Patienten die Kronen oder Implantate aus Titan haben auf Elmex Gelée verzichten und besser Fluor Protector Gel oder Cervitec Gel anwenden.


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